Das Weißschwanz-Stachelschwein (Hystrix indica) kommt in einem recht großen Verbreitungsgebiet vor. Dieses beginnt im Südwesten der Türkei und zieht sich über den Iran nördlich bis nach Kasachstan, östlich bis nach China und südlich über Saudi-Arabien bis nach Jemen und schließlich bis nach Südindien und Sri Lanka. Hier bewohnt das Weißschwanz-Stachelschwein unterschiedliche Lebensräume wie gemäßigte Wälder und tropischen Regenwald, aber auch Savannen und felsige Landschaften.
Dabei ist in der Regel ein Weißschwanz-Stachelschwein-Paar mit seinem Nachwuchs unterwegs. Ein Paar lebt häufig mit den Jungtieren mehrerer Generationen in einem Familienverband zusammen. Nachts begeben sich alle Familienmitglieder gemeinsam auf Nahrungssuche und fressen hauptsächlich Wurzeln, Blätter, Früchte und Baumrinde. Den Tag verbringt die Familie schlafend in einem selbst gegrabenen Erdbau.
Das Stachelkleid schützt das Stachelschwein vor Feinden wie Katzen oder großen Greifvögeln. Bei Gefahr streckt es die Stacheln vom Körper nach oben, sodass es viel größer erscheint, als es tatsächlich ist, und hält die Gefahr an, rasselt es mit dem Schwanz. Nähert sich ein Angreifer dennoch, wendet das Stachelschwein diesem den Rücken zu und rammt die Stacheln in den Körper des Angreifers. Dabei lösen sich häufig Stacheln und bleiben unter Umständen im Angreifer stecken.
Aufgrund seines großen Verbreitungsgebiets, seiner Häufigkeit und Anpassungsfähigkeit wird das Weißschwanz-Stachelschwein auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) als „nicht gefährdet“ (LC) geführt.