Der Temmincktragopan (Tragopan temminckii) bewohnt kühle, regenreiche Gebirgswälder in Indien, Myanmar, China und Vietnam, wo er im Sommer in Höhenlagen von bis zu 3.600 Metern vorkommt. Üblicherweise ist der Hühnervogel hier einzelgängerisch oder als Paar unterwegs und auf der Suche nach Blüten, Blättern, Bambussprossen, Beeren, Gräsern, Farnen und Insekten, die den größten Teil seiner Nahrung ausmachen.
Wie auch bei vielen anderen Hühnervögeln sind die Hähne deutlich auffälliger gefärbt als die Hennen. Zusätzlich weisen männliche Temmincktragopan, wie auch andere Tragopane, die im Deutschen auch als Satyrhühner bekannt sind, an beiden Scheitelseiten am Kopf durch Schwellkörper aufrichtbare hörnerähnliche Fleischzapfen auf, die sie in der Balz aufstellen, ebenso wie eine latzartige leuchtend gefärbte Haut an der Kehle, die sie zu einem Schild aufstellen können und leuchtende Hautlappen im Gesicht, womit sie vor allem um potenzielle Weibchen werben.
Den beiden aufrichtbaren hörnerähnlichen Fleischzapfen verdanken die Tragopane und Satyrhühner auch ihren Namen. Denn das Wort Tragopan setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern trágos, was Ziegenbock bedeutet, und Pán, dem Namen des Hirtengotts in der griechischen Mythologie, der als Mischwesen mit dem Oberkörper eines Menschen und dem Unterkörper eines Widders oder eines Ziegenbocks dargestellt wird, während es sich bei Satyrn um Mischwesen der griechischen Mythologie handelt.
Da der Temmincktragopan als weit verbreitet und größtenteils häufig gilt, wird er auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) als „nicht gefährdet“ (LC) geführt.