Mit einer Schulterhöhe von etwa 40 Zentimetern und einem Gewicht von etwa sechs bis acht Kilogramm gilt der Südliche Pudu (Pudu puda) als einer der kleinsten Vertreter der Hirsche. Wie bei beinahe allen Hirsch-Arten trägt auch beim Südlichen Pudu der Bock ein Geweih. Das Geweih eines Südlichen Pudus wird etwa acht Zentimeter lang und ist in der Regel unverzweigt.
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Südlichen Pudus erstreckt sich in den südamerikanischen Anden vom südlichen Chile bis ins südwestliche Argentinien. Hier bewohnt der Zwerghirsch vor allem Bergwälder, kommt aber unter anderem auch in Eukalyptus-Plantagen vor, und hält sich besonders gern in höheren Lagen auf. Die Nacht und den größten Teil des Tages verbringt dieser Einzelgänger zurückgezogen im Unterholz seines Reviers, welches er für sich beansprucht und gegen Artgenossen verteidigt. Üblicherweise in der Dämmerung, gelegentlich auch am Tag, verlässt der Südliche Pudu sein Versteck und macht sich auf dem Waldboden auf die Suche nach Blättern, Rinde, Blüten, Farnen und heruntergefallenen Früchten, die den größten Teil seiner Nahrung ausmachen. Dabei muss der Südliche Pudu sich vor allem vor Pumas, Chilenischen Waldkatzen, Darwin-Füchsen und Magellan-Uhus in Acht nehmen und in der Nähe menschlicher Siedlungen auch vor herumstreuenden Hunden. Bei Gefahr zieht der kleine Hirsch sich ins Dickicht zurück, wo er sich im dichten Gestrüpp aufgrund seiner geringen Körpergröße sehr geschickt und schnell bewegen kann.
Auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) wird der Südliche Pudu als „potenziell gefährdet“ (NT) gelistet, da die Bestände in den drei Generationen, was zwölf bis 15 Jahre entspricht, durch Lebensraumzerstörung und durch das Erlegen von Pudus durch herumstreuende und verwilderte Haushunde um etwa 20 Prozent zurückgegangen sind.