In Deutschland war der Steinadler (Aquila chrysaetos) einst auch im Flachland verbreitet, wo er durch intensive Bejagung verschwunden ist. Einerseits galten viele Teile des Adlers als kostbarer Schmuck, wie die Klauen, andererseits wurde im Steinadler auch ein Jagdkonkurrent und Feind von Nutztieren gesehen. So begann im 17. Jahrhundert die systematische Ausrottung des „Königs der Lüfte“. Der Steinadler wurde geschossen, mit Fallen gefangen oder vergiftet, auch die Horste wurden zerstört.
Heute brütet der Steinadler in Deutschland nur noch in den Alpen, wo etwa 50 Paare heimisch sind. Er kommt darüber hinaus aber auch in anderen Teilen Europas vor, im nördlichen Afrika, in weiten Teilen Asiens und Nordamerikas. Er ist damit die am weitesten verbreitete Adlerart und daher auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten) der Weltnaturschutzunion IUCN als „nicht gefährdet“ (LC) vermerkt.
Der Steinadler jagt durchaus auch große Beutetiere wie junge Steinböcke oder junge Gämse. Dabei schlägt er seine Krallen durch die Schädeldecke in das Gehirn, was das Beutetier schnell tötet. Häufiger werden allerdings kleinere Säugetiere wie Ziesel erbeutet. Im südlichen Europa frisst der Steinadler auch gern Landschildkröten, die er auf Felsen fallen lässt, um den Panzer zu zerbrechen.
Für Dortmund ist der Steinadler von besonderer Bedeutung, da das Wappen der Stadt Dortmund ein Adler ziert. Der Adler ist seit der Antike, wo er zum Beispiel als römisches Feldzeichen diente, ein beliebtes Wappentier. Meist ist allerdings nicht klar, ob mit „Adler“ der Steinadler, der Kaiseradler oder der Seeadler gemeint ist.