Beheimatet ist der Siamang in den Wäldern der Malaiischen Halbinsel und Sumatras. In der Regel leben sie paarweise mit Nachwuchs in Gruppen von vier bis neun Tieren. Auffällig sind Siamangs durch ihren lauten Gesang, der auch bei uns im Zoo häufig zu hören ist. Meist äußern die Tiere frühmorgens ihre spektakulären Gesänge, die ein bis zwei Kilometer, laut mancher Autoren sogar bis zu vier Kilometer, weit hörbar sind. Gesänge sind bei Säugetieren sehr selten und Gibbons weisen die komplexesten Gesänge aller Landsäugetiere auf. Gibbongesänge dauern meist zehn bis 30 Minuten. Am Gesang ist es möglich, Gibbonart, Geschlecht und Individuum zu erkennen. Die Gesänge dienen vermutlich der Reviermarkierung und der Partnerfindung. Verpaarte Gibbons singen im Duett.
Der Siamang gilt als größte der 19 bekannten Gibbon-Arten. Er wird auf der IUCN Red List of Threatened Species als „stark gefährdet“ (EN) gelistet. Gründe für die Bedrohung des Siamangs sind – wie bei den Orang-Utans – Lebensraumverlust für Palmöl-Plantagen, aber auch die Jagd nach den Tieren für den Heimtiermarkt. Der Siamang ist die am häufigsten im illegalen Handel angebotene Gibbon-Art in Indonesien, vor allem auf Sumatra, Java und Bali wird die Art gehandelt.