Die Schnee-Eule (Bubo scandiacus) bewohnt bevorzugt offenes und übersichtliches Gelände nördlich oder oberhalb der Waldgrenze in der arktischen Tundra nahe dem Polarkreis. Auf einer meist bodennahen, aber erhöhten Position im Gelände, einer sogenannten Sitzwarte hält die Schnee-Eule vor allem Ausschau nach Wühlmäusen wie Lemmingen, die den größten Teil ihrer Nahrung ausmachen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Eulen jagt die Schnee-Eule auch tagsüber. Die Männchen sind, wie auch bei vielen anderen Eulen, etwas zierlicher als die weiblichen Tiere. Während eine männliche Schnee-Eule ein beinahe gänzlich weißes Gefieder trägt, ist das der weiblichen Tiere, wie auch das junger Männchen, dunkel gesprenkelt. Ein Schnee-Eulen-Paar führt üblicherweise eine monogame Ehe und brütet einmal pro Jahr.
Erblickt die Schnee-Eule mit ihren gut ausgebildeten Augen ein potenzielles Beutetier, startet sie einen langsamen und nahezu lautlosen Gleitflug in geringer Höhe in Richtung ihrer Beute und versucht, diese mit den Fängen zu greifen und zu töten.
Auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) wird die Schnee-Eule als „gefährdet“ (VU) geführt. Die Bestände der Eule nehmen vor allem in Nordamerika stark ab, in etwas geringerem Ausmaß aber auch in Europa und Russland. Der Umfang des Rückgangs ist noch nicht vollständig erfasst worden und auch die Gründe dafür sind nicht geklärt. Vor allem Nahrungsknappheit und Verkehrsunfälle scheinen die Art zu dezimieren.