Diese kleine Antilope bewohnt immergrüne Wälder im südöstlichen Afrika. Dabei erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet vom südlichen Tansania und dem südöstlichen Malawi, über Mosambik und Swasiland bis in den Nordosten von Südafrika. Die Bestände sind heute nicht mehr verbunden, sondern durch landwirtschaftliche Nutzflächen, Waldzerstörung und menschliche Siedlungen zerstückelt.
Der Rotducker (Cephalophus natalensis) bevorzugt niedrig gelegene subtropische und tropische Regenwälder entlang der Küste oder in der Nähe von Flüssen und Bächen. Hier begibt er sich nachts, selten in der Dämmerung, auf die Suche nach Blättern, Blüten und Früchten. Um an Früchte zu gelangen, folgt er in ungestörten Regionen auch gelegentlichen Affengruppen, die bekanntlich recht verschwenderisch mit Früchten umgehen und so einiges Essbares fallen lassen, an das die Antilope sonst nicht gelangen könnte. Eher selten frisst der Rotducker Gräser, Kräuter, Sämereien, Wurzeln, Knollen und Pilze. In menschlichen Siedlungen begibt er sich auch, ähnlich wie das Reh hierzulande, zur Nahrungssuche nachts in Gärten und Parkanlagen in Waldrandnähe.
Der Rotducker lebt einzelgängerisch, paarweise oder auch in kleinen Familiengruppen. Dabei wird das eigene Revier mit einem Sekret aus Drüsen vor den Augen und an den Innenseiten der Füße markiert. Beide Geschlechter verfügen über nach hinten gerichtete Hörner, mit denen sie ihr Revier gegen Artgenossen verteidigen.
Die Bezeichnung „Ducker“ wurde von dem Afrikaans-Wort „duiker“ abgeleitet und bedeutet ins Deutsche übersetzt „Taucher“. Denn Ducker sind Buschschlüpfer, die bei Gefahr panikartig ins Dickicht schlüpfen bzw. dort abtauchen.
Auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der IUCN) wird der Rotducker als „nicht gefährdet“ (LC) geführt.