Der Rosakakadu (Eolophus roseicapilla) ist heute auf dem gesamten australischen Kontinent und auf Tasmanien verbreitet, wo der Papagei unterschiedliche Lebensräume, vor allem aber offene Landschaften, bewohnt. In dicht bewaldeten Gebieten, Regenwald und Sandwüsten kommt er nicht vor. Er ist meist in einer kleinen Gruppe unterwegs, die sich aus mehreren Paaren zusammensetzt. Diese Paare gehen üblicherweise eine lebenslange Partnerschaft ein und brüten in der Regel über mehrere Jahre im selben Baum.
Meist sucht der Rosakakadu früh am Morgen und am späten Nachmittag am Boden nach Nahrung. Er ernährt sich unter anderem von Samen und Körnern, aber auch von Früchten, Beeren, Wurzeln und Blüten. Gelegentlich erbeutet er auch Insekten. Er findet das ganze Jahr über leicht und viel Nahrung, vor allem in menschlichen Siedlungen oder landwirtschaftlich geprägten Lebensräumen, sodass der Rosakakadu nur wenig Zeit für die Nahrungssuche benötigt und daher, im Gegensatz zu den meisten anderen wild lebenden Tieren, über viel Freizeit verfügt. Die freie Zeit wird meist mit Gefiederpflege gefüllt oder Spielen.
Während Spielverhalten bei erwachsenen Zootieren, die ebenfalls viel Freizeit haben, häufig beobachtet werden kann, ist dies bei wild lebenden Tieren eher selten zu beobachten. Eine Ausnahme stellt aber eben der Rosakakadu dar. Er zeigt eine Reihe von Verhaltensweisen, die weder dem Nahrungserwerb noch der Fortpflanzung dienen. Dazu zählt zum Beispiel in von Menschen geprägten Gegenden das Herunterrutschen, Schaukeln und Kopfüberherunterhängen von und an Leitungsdrähten.
Ursprünglich war der Rosakakadu vermutlich nur im Landesinneren Australiens verbreitet. Doch durch die Veränderung des Lebensraums durch den Menschen konnte dieser Kulturfolger sich in ganz Australien ausbreiten. Die Umwandlung von Trockengebieten in landwirtschaftlich genutzte Flächen für Schafzucht sowie Weizen- und Maisanbau schaffte neue Nahrungsgebiete für den Rosakakadu. Durch das Anbringen von Viehtränken auf Weiden konnte die Art sogar äußerst trockene Lebensräume besiedeln. Auch Parks, Gärten und Städte bewohnt der Rosakakadu. Er zählt heute zu den häufigsten Vogelarten Australiens.
Der Rosakakadu ist auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) aufgrund seines großen Verbreitungsgebiets als „nicht gefährdet“ (LC) gelistet.