Die Pferdeantilope (Hippotragus equinus) ist eine recht große Antilope, die Savannen und Steppen südlich der Sahara im westlichen, östlichen und südlichen Afrika bewohnt, wobei ihre Verbreitungsgebiet allerdings nicht durchgehend miteinander verbunden ist. Hier ist die Pferdeantilope meist in einer Herde von zehn bis 15 Tieren unterwegs, die oft von einem dominanten Männchen angeführt wird. Auch Gruppen, die nur aus weiblichen Tieren bestehen und die Reviere von einzelgängerisch lebenden Männchen durchstreifen, sind nicht unüblich. Junge Böcke werden etwa in einem Alter von zwei Jahren aus ihrer Geburtsherde vertrieben und schließen sich dann oft zu Junggesellengruppen zusammen, bis sie jeweils ein eigenes Revier oder eigene Herde übernehmen.
Die Pferdeantilope ist vor allem in den frühen Morgen- und Abendstunden auf der Suche nach Gräsern, Kräutern und Laub. Die Herde steht dabei immer recht dicht beieinander und muss sich vor allem vor Löwen, Leoparden, Hyänen und Afrikanischen Wildhunden in Acht nehmen. Im Notfall stellt die Pferdeantilope sich einem Angreifer und setzt ihre Hörner – die Antilopen sonst eher für innerartliche Rangkämpfe verwenden – gegen diesen ein. Ist es ihr möglich zu fliehen, sucht die Antilope das Weite und kann während der Flucht eine Geschwindigkeit von etwa 55 Kilometern pro Stunde erreichen.
Auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) wird die Pferdeantilope als „nicht gefährdet“ (LC) geführt. Denn in vielen Gegenden scheinen die Bestände recht stabil zu sein, doch kam es in einigen Teilen des Verbreitungsgebiets, zum Beispiel durch Lebensraumzerstörung und Bejagung, zu Rückgängen von teilweise bis zu 70 Prozent.
