Das Luxkaninchen hat seinen Ursprung unweit von Dortmund, und zwar in Düsseldorf. Typisch für diese kleine Kaninchenrasse ist das bläulich schimmernde Fell, welches auf dem Rücken eine scharf abgegrenzte rotbraune Zwischenfarbe aufweist, sowie seine weiße Unterfarbe, die keine andere wildfarbige Rasse zeigt, und als fehwildfarbig bezeichnet wird. Das Luxkaninchen entstand zufällig Anfang des letzten Jahrhunderts durch Kreuzungen von Düsseldorfer Perlfeh- und Marburger-Feh-Kaninchen wie auch Lohkaninchen, bei deren Verpaarungen Jungtiere entstanden, die die oben beschriebenen Merkmale des Luxkaninchens rein weitervererbten.
Ein Zufall war die Entstehung dieser Rasse, da die Mutter der ersten Luxkaninchen eigentlich als Amme für einen anderen Wurf vorgesehen war, der allerdings ausblieb, sodass sie ihre eigenen Jungtiere großziehen durfte. Die Mutter selbst war ein Perlfeh-Kaninchen und der Vater eine Kreuzung aus Lohkaninchen und Marburger Feh.
Kaninchenfell war um diese Zeit, etwa um 1920, als Besatz von Damenhüten sehr gefragt. Da ein Kürschner die Felle des Luxkaninchens mit dem Fell von Luchsen verglich, erhielt das Luxkaninchen seinen Namen. Als die Rasse 1922 anerkannt wurde, entschied man sich aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen für die Schreibweise mit x, also Luxkaninchen statt Luchskaninchen. Womöglich, da klar war, dass eine bessere Imitation von Luchsfell durch weitere Zucht nicht erreicht werden konnte.
Heute ist das Luxkaninchen eher selten und wird auf der Liste der bedrohten Nutztierrassen in Deutschland der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. als „stark gefährde“ gelistet. Denn Kaninchenfelle sind heute von keiner wirtschaftlichen Bedeutung mehr in Deutschland, sodass das Luxkaninchen nur noch von einigen Liebhabern aufrechterhalten wird. Etwa 500 Luxkaninchen werden von knapp 100 Züchtern in Deutschland gehalten und gezüchtet. Auch wir beteiligen uns nun an der Erhaltungszucht dieser Rasse, die mit ihrem regionalen Bezug, sie hat wie erwähnt ihren Ursprung in Düsseldorf, auch gut auf den Westfälischen Bauernhof passt.
