Der Löwe (Panthera leo) lebt, untypisch für eine Großkatze, in einem Rudel. Solch ein Rudel besteht hauptsächlich aus untereinander verwandten weiblichen Tieren und deren Nachwuchs. Die Weibchen bringen ihre Jungtiere gleichzeitig zur Welt und jedes Muttertier säugt auch die Jungtiere der anderen Weibchen. Solch eine Frauen-Gruppe wird von einem Verband ausgewachsener Männchen verteidigt. Anders als häufig angenommen, handelt es sich dabei eher selten um nur einen männlichen Löwen. Meist sind es drei bis fünf Kater, die häufig miteinander verwandt sind. Je nach Reviergröße und Anzahl von Beutetieren kann ein Löwenrudel insgesamt aus bis zu 30 Tieren bestehen. Die Reviergrenzen werden mit Kot und Urin markiert und auch das beeindruckende Löwengebrüll dient der Reviermarkierung. Meist schafft ein Männer-Verband es etwa zwei bis drei Jahre, die Löwinnen-Gruppe und das Revier zu verteidigen, ehe sie von jüngeren und stärkeren Löwen abgelöst werden.
Junge männliche Löwen bleiben bis zu drei Jahre im Rudel ihrer Eltern. Mit Erreichen der sozialen Geschlechtsreife werden sie vertrieben – tatsächlich könnten sie aber schon mit etwa eineinhalb Jahren für Nachwuchs sorgen! Die vertriebenen Löwen ziehen dann teilweise über Jahre alleine oder mit anderen männlichen Löwen in Junggesellentrupps umher.
Löwen ernähren sich von so ziemlich allem, was sie überwinden können. Meist jagen sie bei Nacht oder am frühen Morgen. Hier lässt sich mit einem weiteren Vorurteil aufräumen. Denn neben der Erkenntnis, dass ein Löwenrudel eher selten von nur einem männlichen Löwen angeführt wird, erlegen Löwenkater einen großen Teil ihrer Nahrung selbst und ernähren sich nicht hauptsächlich von der Beute ihrer Weibchen.
Laut der Weltnaturschutzunion IUCN sind die Bestände der Löwen in jüngster Zeit um bis zu 50 Prozent zurückgegangen. Hauptursache dafür scheint die sich ausdehnende Landwirtschaft zu sein. Daher wird der Löwe auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten) als „gefährdet“ (VU) geführt.
