Der Löffelhund (Otocyon megalotis) bewohnt unterschiedliche Lebensräume im östlichen und südlichen Afrika, wo er in zwei Unterarten vorkommt. Unter anderem bewohnt er Trockensavannen, Kurzgrassteppen, Buschland, und Halbwüsten. Den Tag verschläft das Raubtier in der Regel in einem Bau, im Schatten von Bäumen oder Gestrüpp, und begibt sich je nach Jahreszeit erst nachts, wenn die Temperaturen herunterkühlen, auf die Suche nach Termiten, die bis zu 90 Prozent seiner Nahrung ausmachen. Dabei läuft der Löffelhund umher und horcht mit seinen auffällig großen Ohren den Boden ab und kann so selbst Termiten und andere Tiere unter der Erde hören und anschließend ausgraben.
An seine spezialisierte Ernährungsweise auf Termiten ist auch das Maul des Löffelhundes angepasst. So ist ihm dank seiner starken Kiefermuskulatur ein schnelles Öffnen und Schließen des Maules möglich, bis zu fünfmal pro Sekunde. Die gezackten Backenzähne funktionieren dabei nicht wie bei anderen Raubtieren als Reißschere, sondern dienen dem schnellen Zerbeißen von hartschaligen Insekten. Über 3.000 Termiten kann ein Löffelhund auf diese Weise an einem Tag verputzen!
Während seiner Streifzüge muss der Löffelhund sich selbst vor allem vor Löwen, Leoparden, Geparden, Afrikanischen Wildhunden und Tüpfelhyänen in Acht nehmen, wie auch Greifvögeln und großen Schlangen, während Jungtiere auch durchaus von Schakalen erbeutet werden.
Der Löffelhund, der zu den Echten Füchsen zählt, wird im Deutschen auch Löffelfuchs genannt, was, wie die Bezeichnungen Löffelhund und Großohrfuchs, auf seine großen Ohren anspielt. Im Englischen ist er als „Bat-eared fox“ bekannt, was übersetzt „Fledermausohrenfuchs“ bedeutet.
Da der Löffelhund in seinem gesamten Verbreitungsgebiet größtenteils recht häufig ist und auch in einigen geschützten Gebieten vorkommt, wird er auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) als „nicht gefährdet“ (LC) geführt.