Der Jaguar (Panthera onca) bewohnt unterschiedliche Lebensräume in ganz Mittel- und Südamerika, wo er allerdings feuchte und wassernahe Gebiete bevorzugt. Sein Hauptverbreitungsgebiet liegt im Amazonas-Regenwald. Der Jaguar kommt aber vereinzelt auch in den südlichen USA vor, von wo aus sich sein Vorkommen bis nach Argentinien zieht.
Hier bewohnt der Jaguar als Einzelgänger ein festes Revier, das er durch Urin und Kratzspuren an Bäumen gegenüber Artgenossen abgrenzt. Mit einem Partner kommt der Jaguar nur zur Paarung zusammen. Ungefähr die Hälfte des Tages verbringt die Großkatze ruhend oder schlafend. Der Jaguar begibt ich gelegentlich tagsüber auf die Jagd, bevorzugt es aber, in der Morgen- und Abenddämmerung oder nachts zu jagen. Er ist ein Spitzenprädator, der in seinem Lebensraum an der Spitze der Nahrungskette steht und abgesehen von Artgenossen niemanden fürchten muss. Zu seinem Beutespektrum zählen über 85 verschiedene Tierarten wie Hirsche, Tapire, Capybaras, Gürteltiere, Affen, Faultiere, Kaimane oder Fische. Dabei ist der Jaguar ein Lauerjäger, der sich lautlos an seine Beute heranpirscht und diese dann nach einem Sprung oder kurzen Sprint packt. Diese Jagdmethode spiegelt sich auch im Namen des Jaguars wider. Denn das Wort Jaguar, stammt aus den Tupí-Sprachen, die im Tiefland des östlichen Südamerikas am weitesten verbreitete indigene Sprachfamilie. Dort hat der Begriff „yaguar“ etwa die Bedeutung „der Räuber, der seine Beute mit einem einzigen Sprung erlegt“.
Bei Jaguaren kommen, wie auch beim Leoparden, schwarz gefärbte Tiere vor. Bei diesen Tieren ist bei schräg einfallendem Licht allerdings auch das typische Fleckenmuster zu erkennen. Diese schwarz gefärbten Jaguare werden umgangssprachlich, wie auch schwarze Leoparden, häufig als „Panther“ bezeichnet. Ursprünglich ist Panther jedoch eine andere Bezeichnung für Leoparden.
Auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) wird der Jaguar als „potenziell gefährdet“ (NT) geführt. Der Wildbestand des Jaguars ist allerdings schwer zu bewerten, es scheint aber so, als sei dieser in den letzten drei Generationen um etwa 20 bis 25 Prozent zurückgegangen, was hauptsächlich auf Zerstörung und Zerstückelung des Regenwaldes und anderer von dieser Großkatze bewohnten Lebensräume zurückgeführt wird. Hinzukommen aber auch Trophäenjagd und „Vergeltungsabschüsse“, wenn Jaguare Vieh gerissen haben sowie das Töten von Jaguaren, die als Konkurrenz zu menschlichen Wildjägern gesehen werden.