Die Inkaseeschwalbe (Larosterna inca) bewohnt die südamerikanische Pazifikküste. Dort brütet der Vogel in Kolonien meist auf Guanoinseln vor Felsküsten von Peru und dem nördlichen Chile oder direkt an der Küste. Üblicherweise legt die Seeschwalbe zwei Eier in einer tiefen Höhle im Guano oder in Felsspalten ab. Dort sind die Eier und Küken der Vögel sicher vor Räubern wie Truthahngeiern und auch vor Umwelteinflüssen wie Hitze geschützt.
Die Inkaseeschwalbe jagt im fischreichen Humboldtstrom, wo sie hauptsächlich die Peruanische Sardelle fängt. Sie erbeutet die Fische durch Stoßtauchen oder Einstippen ins Wasser aus dem Flug. Häufig folgt die Inkaseeschwalbe bei der Nahrungssuche Fischerbooten, Robben, Walen und Kormoranen, um von diesen aufgescheuchte Fische zu erbeuten. Sie frisst auch Fischreste von Fischerbooten, die sie entweder aus dem Wasser sammelt oder direkt von den Booten stibitzt und macht sogar keinen Halt davor, auftauchenden Seelöwen Fische oder Fischstücke direkt vom Maul zu stehlen.
Wie auch der Humboldtpinguin hat die Inkaseeschwalbe in ihrer natürlichen Heimat, den Pazifikküsten Perus und Chiles, mit Rückgang der Fischbestände durch Überfischung und Umweltverschmutzung zu kämpfen. Denn die Peruanische Sardelle, eben die Hauptnahrung der Inkaseeschwalbe, ist weltweit die am stärksten genutzte Fischart, die zu einem großen Teil zu Fischmehl verarbeitet wird, welches dann wiederum als Futtermittel für Hühner, Schweine und Rinder Verwendung findet. Chile und Peru sind dabei Hauptlieferanten von Fischmehl und Peru ist sogar weltweit größter Produzent.
Die Bestände der Inkaseeschwalbe haben in den letzten Jahren recht stark abgenommen, sodass der Seevogel auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) mittlerweile als „potenziell gefährdet“ (NT) geführt wird.