Der Humboldt-Pinguin (Spheniscus humboldti) bewohnt die Pazifikküsten Perus und Chiles und die dort vorgelagerten Inseln. Sein eigentlicher Lebensraum ist allerdings das offene Meer, das er üblicherweise nur nachts verlässt. Hier jagt der Humboldt-Pinguin hauptsächlich Sardellen und Makrelen, aber auch Tintenfische. Dabei ist er meist in kleinen Gruppen von etwa drei bis acht Tieren unterwegs und jagt nur wenige Meter unter der Wasseroberfläche. Der Humboldt-Pinguin selbst muss sich im Meer vor Robben, Orcas und Haien in Acht nehmen.
Nur zum Brüten und zum Federwechsel begeben die Vögel sich für längere Zeit an Land. Der Humboldt-Pinguin brütet für gewöhnlich zweimal im Jahr, jeweils einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. In der Regel lebt der Pinguin monogam, also in einer lebenslangen Ehe. Außerhalb der Paarungszeit geht ein Pinguin-Paar aber auch durchaus getrennte Wege, ehe es sich dann zur nächsten Brutsaison wieder im vertrauten Brutgebiet trifft.
Das Paar brütet immer wieder in derselben Nisthöhle, die in Guano gegraben wird. Die Brut erfolgt innerhalb einer Kolonie. Auch im Zoo vermehren Humboldt-Pinguine sich nur, wenn sie in einer Gruppe gehalten werden. Dabei vermehren sie sich in einer großen Gruppe stärker als in einer kleinen.
Der Humboldt-Pinguin hat in seiner natürlichen Heimat, den Pazifikküsten Perus und Chiles, mit Rückgang der Fischbestände durch Überfischung und Umweltverschmutzung zu kämpfen. Aber vor allem der intensive Abbau von Guano für Dünger stellt ein großes Problem für diese Pinguin-Art dar.
Durch diese negativen Einflüsse sind die Bestände des Humboldt-Pinguins in den letzten Jahren stark zurückgegangen, sodass diese Pinguin-Art auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) mittlerweile als „gefährdet“ (VU) gelistet wird.
Je nach Autor werden Pinguine übrigens in 18 verschiedene Arten aufgeteilt. Davon brüten mit dem Adeliepinguin und dem Kaiserpinguin tatsächlich nur zwei Arten auf dem Packeis der Antarktis. Die meisten Pinguine leben also gar nicht im ewigen Eis.
Der Humboldt-Pinguin wurde nach dem berühmten deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt benannt.