Wie die Bezeichnung dieser Tierart bereits vermuten lässt, ist der Himalaya-Tahr (Hemitragus jemlahicus) in der Natur im Himalaya verbreitet, wo er in Indien, Nepal, China und Bhutan vorkommt. Im Frühjahr zieht es diesen Ziegenartigen hoch in die Berge, wo er dann auf über 4.000 Metern nach Nahrung sucht. Im Herbst kehrt er zurück auf eine Höhe von um die 2.500 Meter. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich also über mehrere Vegetationszonen. So lebt der Himalaya-Tahr in immergrünen Rhododendron-Wäldern, aber auch auf den alpinen Matten mit Zwergsträuchern und Gräsern.
Je nach Vegetationszone ernährt sich dieser nahe Verwandte der Ziegen (Gattung Capra) von Eichenblättern, Bambus, Zitronengräsern und einigen weiteren Pflanzen. Aufgrund der geringen Auswahl in seinem natürlichen Lebensraum ist seine Speisekarte allerdings recht überschaubar.
Der Himalaya-Tahr kann in sehr unterschiedlichen Gruppenkonstellationen unterwegs sein. So lebt er in kleinen Gruppen, die ausschließlich aus Weibchen bestehen oder in großen gemischtgeschlechtlichen Gruppen aus bis zu 23 Tieren. Ältere Böcke leben meist einzelgängerisch.
Auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der IUCN) wird der Himalaya-Tahr als „gering gefährdet“ (NT) geführt.
Ausgewilderte oder verwilderte Himalaya-Tahre leben übrigens auch in Kanada, Neuseeland, Südafrika, hier am Tafelberg bei Kapstadt, und den USA.