Große Maras (Dolichotis patagonum) besiedeln Grasländer (Pampa), Halbwüsten und Busch (Monte). Sie sind tagaktiv und leben im Rahmen größerer Kolonien in monogamen Paaren, wobei die Männchen ihre Partnerin bewachen und innerhalb des Verbandes eine strikte Hierarchie aufbauen. Zur Jungenaufzucht und bisweilen zum Schlafen benutzen sie Erdbaue, die sie selbst gegraben oder - häufiger - von Viscachas oder Gürteltieren übernommen haben. Nach einer Tragzeit von drei Monaten werden meist zwei Jungtiere geboren. Die Jungen sind Nestflüchter. Zu ihrer Aufzucht bilden die Maras Kindergärten, die von einem oder mehreren Weibchen überwacht werden, währendem sich die anderen der Nahrungssuche widmen. Die Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern und Blättern von Sträuchern, dazu werden Samen, etwa von Akazien, oder Teile von Kakteen gefressen. Der Wasserbedarf kann durch die Nahrung abgedeckt werden.
Maras sind zwar noch weit verbreitet, aber ihre Bestände nehmen wegen Lebensraumverlusts und Nahrungskonkurrenz durch Haustiere und eingeführte Wildtiere, z.B. durch den Feldhasen ab. Daher sind Große Maras auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) als „potenziell Gefährdet“ (NT), gelistet.