Das Capybara (Hydrochoerus hydrochaeris), das im Deutschen auch als Wasserschwein bekannt ist, ist das größte lebende Nagetier der Welt und wird zur Familie der Meerschweinchen gezählt. Es bewohnt unterschiedliche Lebensräume in beinahe ganz Südamerika, ist aber an die Nähe zu Gewässern wie Seen, Tümpeln, Flüssen, Sumpfgebieten oder Mangrovenwäldern angewiesen.

Die Hitze des Tages verbringt das Capybara üblicherweise ruhend und dösend in einem Gewässer. Mit Einsetzen der Dämmerung verlässt der Meerschweinchen-Verwandte meist das Wasser und begibt sich in grasbewachsene Savannengebiete, um dort Gras zu fressen. Dies brachte dem Capybara auch seinen Namen ein. Denn das Wort „Capybara“ stammt aus dem Guaraní, einer Tupí-Sprache, und bedeutet ins Deutsche übersetzt etwa „Herr der Gräser“. Diesem Titel wird das Capybara auch gerecht, da es zu den größten Grasfressern Südamerikas zählt. Gelegentlich frisst es aber auch Wasserpflanzen. Nachts zieht sich das Capybara an Land zum Schlafen ins Dickicht zurück.

Während der Nahrungssuche und Schlafphase an Land und auch während der Ruhephasen im Wasser muss das Capybara sich vor allem vor Jaguaren, Ozelots und anderen Katzen, Waldhunden, Kaimanen, Anakondas und Greifvögeln in Acht nehmen. Bei Gefahr flieht das Capybara üblicherweise in ein Gewässer, da es ein ausgezeichneter Schwimmer und Taucher ist. Aus dem Wasser ragen oft nur Augen und Nasenspitze, sodass das Capybara sich so gut zwischen aus dem Wasser ragenden Pflanzen und dichter Uferbepflanzung verstecken kann. An diese semiaquatische Lebensweise ist das Capybara hervorragend angepasst und weist zum Beispiel Schwimmhäute zwischen den Zehen auf.

Typischerweise lebt das Capybara in einer Familien-Gruppe, die aus einem Paar und seinem Nachwuchs besteht. Gelegentlich verbinden sich auch mehrere ausgewachsene Tiere zu einer Gruppe von bis zu 20 Tieren, aber auch Einzelgänger treten von Zeit zu Zeit auf.

Auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) wird das Capybara als „nicht gefährdet“ (LC) geführt.

Bödi und Jungtier

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