Das Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) gilt als die größte der fünf Nashorn-Arten und ist, wie das Spitzmaulnashorn, in Afrika beheimatet. Hier bewohnt es Grassavannen. Das Südliche Breitmaulnashorn kommt im südlichen Afrika vor, wo die meisten Tiere auf dem Gebiet von Südafrika leben. In Kenia und Uganda wurde das Südliche Breitmaulnashorn eingeführt. Eigentlich kommt hier das Nördliche Breitmaulnashorn vor. Von dieser Unterart leben allerdings nur noch zwei weibliche Tiere in Kenia – die weltweit letzten zwei Individuen dieser Unterart!
Im Gegensatz zu den vier anderen Nashorn-Arten ist das Breitmaulnashorn kein strenger Einzelgänger, sondern tritt meist in kleinen Gruppen von etwa sechs Tieren auf. Diese Gruppen bestehen aus ausgewachsenen Kühen und Jungtieren. Die Bullen sind hingegen Einzelgänger und dulden keine anderen ausgewachsenen Bullen in ihrem Revier. Die Kühe suchen sie nur zur Paarung auf. Nach der Geburt eines Kalbes können die weiblichen Tiere sehr aggressiv auf die Bullen reagieren.
Das Breitmaulnashorn ernährt sich überwiegend von Gräsern. An diese Nahrung ist es durch sein breites Maul perfekt angepasst. Das Spitzmaulnashorn kann im Gegensatz dazu mit seinem spitzen Maul hervorragend Blätter von Bäumen pflücken, die dessen Hauptnahrung darstellen. Ein ausgewachsenes Breitmaulnashorn hat keine natürlichen Feinde. Durch Wilderei gehen die Bestände allerdings stark zurück. Wilderer sind vor allem hinter dem Horn der Nashörner her. Dies ist eine große Bedrohung für alle Nashorn-Arten.
Lediglich als „potenziell gefährdet“ (NT) gilt aus Sicht der Weltnaturschutzunion IUCN das Breitmaulnashorn. In Afrika kommen laut WWF etwa 20.000 Individuen dieser Art vor. Allerdings leben dort nur noch etwa 5.000 Spitzmaulnashörner, sodass diese Art als „vom Aussterben bedroht“ (CR) geführt wird. Die drei anderen Nashorn-Arten leben nicht in Afrika, sondern in Asien. Vom Panzernashorn existieren etwa noch 3.000 Tiere in der Wildnis. Damit gilt die Art auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der IUCN) als „gefährdet“ (VU). Nur noch etwa 100 bis 200 Sumatra-Nashörner und weniger als 60 Java-Nashörner leben noch in den Regenwälder Südostasiens, sodass diese beiden Arten als „vom Aussterben bedroht“ (CR) gelistet sind.
