Der Binturong (Arctictis binturong) bewohnt tropische Regenwälder in Süd- und Südostasien. Hier ist die größte aller Schleichkatzen, die mit Schwanz eine Länge von bis zu 180 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 20 Kilogramm erreichen kann, vor allem nachts auf Nahrungssuche. Oft ist der Binturong dabei allein unterwegs oder im kleinen Familienverband, der aus einem Paar und seinem Nachwuchs besteht. Üblicherweise hält ein Binturong Ausschau nach Früchten, die den Hauptteil seiner Nahrung ausmachen. Wenn das Raubtier auf seinen Streifzügen durch sein Revier aber mal ein Vogelnest entdeckt, schreckt der Binturong nicht davor zurück, dieses zu plündern und Eier oder Küken zu fressen. Auch andere kleine Wirbeltiere erbeutet er gelegentlich, wie auch Insekten, und macht sich an Aas zu schaffen, wenn er welches findet. Meist ist der Binturong auf Bäumen unterwegs und ist ein geschickter Kletterer, der sich beim Klettern auch mit seinem buschigen Schwanz festhalten kann. Als einziges Säugetier der Alten Welt besitzt der Binturong einen solchen Greifschwanz, wie er auch zum Beispiel von denen in Mittel- und Südamerika vorkommenden Wickelbären bekannt ist.
In Südostasien wird der Binturong stark bejagt, gegessen und in traditioneller Medizin verwendet. Da er sehr zahm werden kann, ist er auch ein beliebtes Heimtier, welches häufig im illegalen Tierhandel vorkommt. Die Bestände des Binturongs sind so den letzten 30 Jahren um etwa 30 Prozent zurückgegangen.
Daher wird diese Tierart mittlerweile auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) als „gefährdet“ (VU) geführt. Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) bzw. EAZA Ex‐situ Programme für den Binturong wird im Jardin des Plantes, einem der Zoos in Paris (Frankreich) geführt.