Der Amurleopard (Panthera pardus orientalis) unterscheidet sich vor allem durch sein dichtes Fell von anderen Leoparden-Unterarten. Dieses benötigt er auch, da er von allen Unterarten das nördlichste und somit kälteste Verbreitungsgebiet aufweist. Einst war der Amurleopard im Osten Asiens weit verbreitet, während heute jedoch in einem kleinen Gebiet im Süden Russlands und entlang der Grenze zwischen China und Nordkorea nur noch maximal um die 100 Tiere leben.
Dort bewohnt der Amurleopard als strikter Einzelgänger sowohl das Flachland als auch das Mittelgebirge und die alpinen Regionen. Den Tag verbringt die Großkatze meist schlafend auf einem Baum und begibt sich in den frühen Morgenstunden auf die Jagd. Der Amurleopard jagt vor allem das Sibirische Moschustier, Wildschwein, Elch und das Sibirische Reh. Damit steht er in direkter Konkurrenz zum Sibirischen Tiger, mit dem er sich einen Lebensraum teilt.
Mithilfe von Fotofallen wurde in den Jahren 2012 und 2013 der Bestand des Amurleoparden im Fernen Osten Russlands gezählt und kam zu dem Ergebnis, dass noch 49 Amurleoparden in der Wildnis leben. Anfang 2016 berichtete der WWF Deutschland, dass wieder etwa 70 Tiere im natürlichen Verbreitungsgebiet vorkommen, 2018 wurden 103 Tiere gezählt. 2007 konnten lediglich 37 Tiere notiert werden. Egal welche Bestandszahlen als Grundlage genommen werden, mit jeder Zahl gilt der Amurleopard als seltenste aller Großkatzen.
Laut der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA), dem Weltverband der Zoos und Aquarien, leben etwa 200 Amurleoparden weltweit in Zoos. Auf der IUCN Red List of Threatened Species (Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) wird der Amurleopard als „vom Aussterben bedroht“ (CR) geführt.